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Zwei Jahre Haussanierung liegen hinter uns…

Kennst du das? Wenn man mitten in einem Projekt steckt, scheint das Ende meist in sehr weiter Ferne. Besonders, wenn es sich um ein so großes Projekt handelt, wie eine Haussanierung zu zweit. Am Anfang sieht man nur Staub, Schutt und den einen oder anderen Rattenkadaver. Mittendrin fragt man sich, warum man sich das überhaupt angetan hat. Neu bauen wäre doch so viel einfacher und schneller gewesen, oder? Und gegen Ende hat man die meisten Tränen schon wieder vergessen und freut sich nur noch auf die Fertigstellung.

Wie alles begann...

Mein Vater hatte Langeweile… Das ist nie ein gutes Zeichen, denn dieser Zustand dauert in der Regel nicht lange an und plötzlich kommt er mit einer verrückten Idee um die Ecke. In diesem Fall war es ein altes Bauernhaus, das schon seit Jahren leer stand und sein Interesse geweckt hatte. Oh, oh!

So kam er eines schönen Sommertages im Jahr 2020 zu mir und eröffnete mir feierlich, dass er das Haus kaufen und auf eigene Faust sanieren wollte. Jede Menge Erfahrung hatte er bereits sammeln können, denn obwohl er eigentlich Fotograf und Grafikdesigner ist, hat er durchaus ein Händchen für handwerkliche Aufgaben. So hatte er bereits zu DDR-Zeiten eine Wohnung saniert und später haben sich meine Eltern einen alten Vierseitenhof gekauft. Auch dort hat er in jahrelanger Arbeit zuerst die Wohnung meiner Eltern, dann die meiner Großeltern, den Garten und eine kleine Gästewohnung ausgebaut. Zudem hat er sich im Laufe der Jahre eine wirklich beeindruckend ausgestattete Werkstatt eingerichtet, in der man so gut wie alles selber machen kann.

Die Wand im Wohnzimmer muss fallen

Sollen wir mal ein Video über das Haus machen?

Nachdem der Hauskauf mit all seinen Formalitäten abgewickelt war, sollte dann auch die Sanierung starten. Ich habe schon im zarten Alter von sechs Jahren bei der Sanierung der ersten Wohnung geholfen. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich als kleines Mädel im Wohnzimmer unter dem Fenster saß und Tapete von der Wand puhlte. Okay, eine richtige Hilfe war ich damals nicht und viel hat sich wahrscheinlich daran auch nicht geändert, aber es ist eben eine sehr schöne Kindheitserinnerung.

Also wollte ich dem Papa bei der Sanierung des kleinen Bauernhauses helfen. Am Anfang war er begeistert, so ein richtiges Vater-Tochter-Projekt. Zwischendurch hat er aber wahrscheinlich realisiert, dass meine Anwesenheit auf der Baustelle viele Dinge nur schwieriger gemacht hat.🙂

Ich hatte damals schon einen kleinen YouTube-Kanal, auf dem ich regelmäßig Hundevideos veröffentlichte. Warum also nicht ein Video über den Urzustand des alten Bauernhauses machen? Gesagt getan und zack: Plötzlich kamen immer mehr neue Abonnenten zum Kanal. Aus einem Video, das eher einem Lost Place ähnelte, wurden im Laufe der Zeit regelmäßige Bauvlogs, die unsere Fortschritte zeigten. Mittlerweile haben wir fast 100 Videos zur Sanierung des alten Hauses veröffentlicht und eine sehr liebe Sanierungs-Community um uns geschart, die uns mit Tipps und wundervollen Klugscheißer-Kommentaren unterstützt. Und Klugscheißer meinen wir gar nicht böse. Im Gegenteil! Wir lieben es, wenn sich jemand von euch die Mühe macht, besonders klugscheißerisch einen Kommentar zu formulieren.🙂

Fast 100 Bauvlogs später

Nach zwei Jahren und fast 100 Bauvlogs ist zumindest das kleine Bauernhaus mittlerweile bewohnbar. Manchmal sitze ich hier und schaue mich um. Versuche, mir die Bilder der Anfangszeit noch einmal vor Augen zu rufen. Aber man vergisst so schnell und gewöhnt sich an die neuen Zustände. Dennoch fasziniert es mich, was wir in den letzten zwei Jahren, größtenteils zu zweit bzw. mein Vater alleine, erreicht haben.

Ich liebe es, genau zu wissen, wie die Wand aufgebaut ist, wenn ich sie anschaue: die alten Steine, der Unterputz aus Lehm, Elektrokabel, die Holzfaserdämmplatten, Feinputz, Grundierung, Farbe… Man schätz die Dinge mehr, wenn man selbst Hand angelegt und Energie reingesteckt hat. Am meisten freut es mich für das alte Haus, das nach mehr als 10 Jahren Leerstand nun wieder mit neuem Leben erfüllt wird. Welche Geschichten es wohl erzählen könnte?

Wir haben die zwei Jahre der Sanierung in diesem Zeitraffer-Video zusammen gestellt:

Wie geht es weiter?

Im Moment mangelt es bei uns noch ein bißchen an der Motivation. Draußen ist es kalt und grau und nach zwei Jahren, in denen wir fast jedes Wochenende auf der Baustelle geschuftet haben, tut es auch mal gut, die Akkus wieder aufzuladen. In diesem Jahr steht jedoch auf jeden Fall die Gestaltung des Innenhofes auf dem Plan. Mir juckt es schon in den Fingern und ich kann den Frühling kaum erwarten. Außerdem muss dringend das Dach des Nebengebäudes gemacht werden, denn dort soll die Waschküche, eine kleine Werkstatt und natürlich das Home Office entstehen. Also noch mehr als genug zu tun. Wir wollen auch mehr aus dem Bauerngarten der Lieblingseltern zeigen, kleine und große DIY-Projekte in Angriff nehmen und das Landleben in vollen Zügen genießen. Wenn du dabei sein möchtest, abonniere doch unseren YouTube-Kanal und aktiviere die kleine Glocke. Dann wirst du bei neuen Videos immer informiert.

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